Yoga & Nachhaltigkeit

6 Daumenregeln für yogische & ökologische Ernährung.

Das Thema Ernährung ist komplex, sehr individuell und bisweilen emotional aufgeladen. Die Bedürfnisse und Geschmäcker sind so verschieden wie die Umweltwirkungen und komplexen Zusammenhänge in der Landwirtschaft, Tierhaltung und Lebensmittelherstellung. Dazu ist alles global vernetzt. Als Diplom Umweltwissenschaftlerin forsche und kommuniziere ich seit 2012 über nachhaltige Lebensstile und weiß, wie wichtig Orientierung in diesem Bereich ist. Als Yogalehrerin habe ich dann festgestellt, dass diese beiden Bereiche sich fabelhaft ergänzen und es sehr viel Gemeinsamkeiten gibt. In diesem Artikel stelle ich dir kurz und kompakt die wichtigsten Aspekte aus beiden Blickwinkeln vor: Yoga und Nachhaltigkeit. Ich gebe dir 6 gemeinsame Daumenregeln mit auf den Weg, die dir mehr Leichtigkeit in deinen Entscheidungen zur Ernährung geben können.


Um die wichtigsten Aspekte, mit größter Wirkung als erstes anzugehen und nicht gleich den Überblick zu verlieren und sich im Labeldschungel oder Vorgaben/ Ideen aus dem yogischen Bereich zu verzetteln, sind Daumenregeln super. Toll, dass es aus Yoga- und Umweltperspektive so große Überschneidungen gibt!

Obst und Gemüse. Beschriftung: Yoga & Nachhaltigkeit | Ernährung

Daumenregeln werden auch Faustformel oder Faustregle genannt.

Du kannst sie super nutzen, um schnelle Entscheidungen zu treffen und dir das Leben leicht zu machen.

Das Gute daran ist, dass diese Methodik deine mentalen Kapazitäten schont

und dir dennoch ermöglicht, nach deinen Werten zu leben,

ohne es dir unnötig bei den vielen kleinen Entscheidungen schwer zu machen!

Yoga Ernährung

Warum ist das Thema Ernährung für Yoga wichtig? Einerseits geht es um die Gesunderhaltung des Körpers – daher ist Ernährung auch eine Säule des körperlichen Hatha-Yoga. Andererseits gibt es Aspekte, die sich auf die Auswirkung unserer Nahrung auf den Geist beziehen. Je nachdem was wir essen, kann das die Qualität unserer Meditation beeinflussen. Im Yoga, oder besser gesagt in der indischen Gesundheitslehre Ayurveda (Ayus – Leben; Veda – Wissen) werden Lebensmittel nach Wirkungen unterschieden. Es gibt die Einteilung nach drei Gunas (Eigenschaften der Natur):

  • „Aufputschend“ – rajasig
  • „Träge machend“ – tamasig
  • „Rein“ – sattwig

Daumenregeln sind:

  • Viel sattwige Nahrung zu sich nehmen: Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte, Wasser.
  • Weniger rajasige: u.a. Kaffee, (industrieller) Zucker
  • Am besten kein tamasiges Essen: z.B. Junk food, Fleisch, Alkohol, zu viel Essen.
  • Viel Wasser trinken, frisch und unverarbeitet essen, maßvoll Essen.
  • Zwiebeln eher als Heilmittel verwenden, da sie unruhig machen und das Grobstoffliche unterstützen.

Nachhaltige Ernährung

Es gibt viele ökologische Aspekte beim Thema Ernährung. Es geht um die Nutzung der Landfläche, um Düngemittel, chemische Pflanzenschutzmittel, Futter für Nutztiere, Wassernutzung und vieles mehr. Die landwirtschaftliche Erzeugung von Nahrungsmitteln erzeugt CO2 und andere Klimagase. Der ökologische Rucksack oder Fußabdruck unterscheidet sich zwischen den Lebensmitteln. So erzeugt ein kg Butter im Vergleich zu Margarine das dreifach an CO2-e (e = CO2-Äquivalente bedeutet CO2 inkl. anderer Klimagase).

Daumenregeln sind:

  • Pflanzliche Nahrungsmittel sind klimafreundlicher bis auf wenige Ausnahmen, wie etwa Reis, der wegen der Anbaumethoden eine hohe CO2 Bilanz hat.
  • Bioprodukte sind u.a. gut für die Artenvielfalt und das Tierwohl.
  • Im Einzelfall wird es schnell kompliziert, daher können wir mit der Daumenregel: „mehr Bio weniger tierisch“ erstmal die größten Wirkungen erringen.
  • Wenig Lebensmittel wegwerfen, denn was einmal hergestellt wurde hat die Umwelt schon belastet.
  • Regional einkaufen spart Transportwege, saisonale Ernährung ebenso (und ggf. energieintensive Lagerung/ Erzeugung)
  • Unverpackt einkaufen spart Abfall.

Die 6 gemeinsamen Daumenregeln:

Nun aber endlich die 6 Daumenregeln für yogische & ökologische Ernährung.

  1. Viele pflanzliche und unverarbeitete Nahrungsmittel nutzen
  2. Hülsenfrüchte als Proteinquelle bevorzugen
  3. Kein/ wenig Fleisch/tierische Produkte konsumieren
  4. Bioprodukte bevorzugen
  5. Sinnvolles einkaufen (nicht zu viel), maßvoll konsumieren
  6. Wo möglich und sinnvoll: frisch, saisonal, regional, unverpackt

Die Nummerierung stellt keine Rangfolge dar. Wenn es um CO2 geht, wäre Fleisch und tierische Produkte wie Käse weit vorne, gefolgt von Bio-Lebensmitteln. Häufig stehen wir ja vor dem Supermarktregal und fragen uns: „lieber Biogurke im Plastik oder die regionale unverpackt?“. In diesem Fall würde ich zu Bio greifen, eine dünne Plastikfolie hat weniger Auswirkungen und ist gut zu recyceln. Dafür können die Daumenregeln super dienen. Aber wenn es mal nicht so einfach ist, sei gütig bei „Kleinigkeiten“/ Einzelentscheidungen und lasse keinen Stress aufkommen.

Es gibt noch jede Menge weitere Aspekte, die hier angesprochen werden könnten, zum Beispiel das Thema Fleisch und das yogische Prinzip der Gewaltfreiheit (Ahimsa). Oder Wasserknappheit und andere Umweltaspekte, die leider teilweise auch zu Zielkonflikten innerhalb einer gesunden, planetaren Ernährung führen.

Tierhaltung nach Biostandards benötigt zum Beispiel mehr Fläche, was aber auch für eine artgerechte Haltung nötig ist.

Zusammenfassung:

Was deutlich wird, sind zwei Aspekte.

  • Du brauchst dir das Leben nicht schwer machen, mit einfachen Daumenregeln deckst du die größten Wirkungen (sowohl im Umweltbereich als auch bei deiner Gesundheit) ab.
  • Yoga & Nachhaltigkeit passen prima zusammen im Bereich Ernährung. Tu dir und der Umwelt etwas Gutes.


Wenn du konkrete Fragen hast, schreibe mich gerne an. Ich kann dir auch umfassende Beratungen zu nachhaltigen Lebensstilen oder zu spirituellen Fragen und Yoga anbieten. Mehr Infos dazu und kostenlose Erst-Termine findest du unter Beratungen.

(Stand 07.09.2024)

Quellen u.a.

https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/essen-trinken/klima-umweltfreundliche-ernaehrung#so-ernahren-sie-sich-nachhaltig-und-gesund

https://www.yoga-vidya.de/yoga-anfaenger/yoga-ernaehrung/

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